Kurz vor der Urlaubssaison ging es Mitte Juni für eine Woche nach Kroatien. Cres wollte erkundet werden…
Nach über einem kompletten Jahr ohne Urlaub wurde es allerhöchste Zeit für die erste Tour im Jeep. Auch wenn es nur für eine Woche sein sollte wurde der Platz im Auto, der wahrlich kein Raumwunder ist, dennoch eng. Zumal auch noch Platz sein sollte um auch eine Nacht im Auto schlafen zu können. Eine krasse Umstellung im Vergleich zum vorherigen L200 bei dem ich mir nie Gedanken machen musste was alles mitgenommen wird. Damals war immer alles dabei.
Freitag ging es dann direkt nach der Arbeit los. Von Dortmund in der ersten Etappe bis ins Allgäu, dann sollte mich meine Route weiter über Alpenpässe gen Tagliamento und über Slowenien nach Kroatien führen. in Istrien wollte ich ein paar Touren aus dem bekannten Offroad-Sonderheft mitnehmen, dann über Cres, weiter nach Krk und entlang der wunderschönen Küstenstraße Richtung Süden. So weit der Plan. Viel Strecke für eine Woche.
Nun denn. Über traumhafte Alpenpässe ging es hoch hinauf. Das Wetter wechselte von Sonne über tief hängende Wolken zu Schnee und wieder Sonne. Ein guter Auftakt – auch wenn es oben am Timmelsjoch verdammt kalt war. Dafür wurde ich stellenweise mit wunderschönem Licht belohnt und es wurde Zeit für die ersten Fotos.
Malerische Landschaft auf der italienischen Seite der Alpen:
Nach 9 Stunden Fahrt wird es Zeit für eine Pause, Mittagessen und einen kleinen Abstecher abseits der Straßen!
Es lässt sich aushalten 🙂
Die ersten 1000 km sind geschafft. Müdigkeit macht sich bemerkbar. Es wird Zeit für warmes Essen und eine längere Pause – bis zum Tagliamento will ich es aber noch schaffen. “Wo war nochmal diese verdammte Zufahrt?!”
Perfektes Timing! Könnte schlimmer kommen.
Nach Italien und Slowenien bin ich spät in der Nacht in Kroatien. Übernachtet wird auf dem Krankenhausparkplatz in Buzet. Dank komplett abdunkelnden Vorhängen schlafe ich wie ein Stein und wache bei saunaartigen Temperaturen auf. Es ist halb 1. War wohl ein anstrengender Vortag. Es geht weiter gen Süden. Ziel ist wie geplant die Fähre nach Cres. Aber der Weg dahin wird steinig sein – ihr versteht 😉
Irgendwo muss doch dieser Winnetou sein von dem alle reden… irgendwo…
Das Meer ist erreicht, die erste Bucht meine!
Kurs Cres
Mein Campingplatz, Camp Slatina, befindet sich in Martinščica, relativ zentral auf der Insel, und ist daher optimal für Erkundungstouren geeignet. Ja, Campingplatz. Ich bin bereits das zweite Mal hier – und wieder rundum zufrieden. Terassenartige Aufteilung, viele Bademöglichkeiten, zu dem Zeitpunkt echt leer, ausreichend, moderne und saubere Sanitäranlagen und schöne Stellplätze. Für Leute die nicht abschalten können oder wollen gab sogar überall WLAN – auch im Meer. Ich bin also angekommen.
Wie beschrieben sah der eigentliche Plan vor noch deutlich mehr Strecke zu machen, aufgrund meines tollen Platzes und meinem Bedürfnis nun doch zur Ruhe zu kommen entschied ich mich jedoch hier zu bleiben und bei Bedarf die Insel zu erfahren. Näher am Meer würde ich vermutlich nirgends in Ruhe campen können. Schlafen bei Meeresrauschen, frühstücken im Halbschatten und Abendessen bei Sonnenuntergang – ich bleibe hier.
Ein paar Eindrücke von “meinem Garten”. Es verirrten sich selten Leute dort hin. Paar Wochen später wird das vermutlich anders aussehen.
Lange rumsitzen konnte ich jedoch nicht. Ich wollte die Insel entdecken. 66 km lang mit etwa 250 km Küste würde sie doch sicher einiges zu bieten haben!
Das Städtchen Cres.
Mit offenem Dach immer am Meer entlang…
Welch wunderschöner Weg!
Abkühlung gefällig?
Regen gab es auch…
.. für 10 Minuten.
In den nächsten Tagen geht es weiter. Ich entdecke schöne einsame Wege auf denen nur mal ein Mountainbikefahrer freundlich winkend entgegenkommt. Nach der Ecke um Cres geht es nun in die “Berge” von Lubenice. Ein tolles Wandergebiet in dem es wunderschöne Buchten zu entdecken gibt.
Unglaublich, was eine Insel alles zu bieten hat und wie viel Spaß es machen kann all dies auf eigene Faust auf kleinen Sträßchen zu erkunden! Durch Olivenhaine (das Olivenöl ist super lecker) geht’s weiter nach Valun. Schön gelegen, mir ein wenig zu touristisch.
Mir kommt es vor als wäre ich bereits drei Wochen hier…
Ich fahre zurück zum Camp. Muss für mein Abendessen ja schließlich pünktlich zum Sonnenuntergang zurück sein.
Neuer Tag neue Tour!
Bis an ein Ende der Insel:
Ganz allein bin ich hier aber nicht!
Andere Urlauber finde ich aber doch auch noch, zum Beispiel in Mali Lošinj.
Am letzten Tag fand ich dann das Paradies. Sandstrand, vier Menschen in der Nähe und ein Wellengang wie in der heimischen Badewanne.
Es geht leider dem Ende zu.
Glück gehabt! Als einer der letzten noch auf die Fähre gequetscht worden.
Das war Kroatien 2015. Es kam mir wesentlich länger vor als nur eine Woche. Ich war bereits zum zweiten Mal auf Cres und werde bestimmt mal wieder kommen. Ich kann es noch gar nicht begreifen – aber die Rückfahrt hab ich ohne Pause (außer 2 Tankstops) abgespult. Anscheinend fährt sich der Jeep ganz gut 🙂 Test bestanden! Auch wenn ich MTs fahre so wird es doch Zeit für ein vollwertiges Ersatzrad. Für den nächsten Sommerurlaub muss dann noch eine Lösung für Halbschatten bei offenem Dach her. Oben ohne ist im Süden auf Dauer schlicht zu heiß.
Deutschland begrüßt mich mit einem spektakulären Abendhimmel.